#8by Hexe » 13. Jul 2011, 17:09
Hallo Dietmar,
nein, ich nehme Dir Deinen Beitrag nicht übel, warum auch? Du hast vollkommen recht. Ich interessiere mich immer für den Ursprung und für das "Original"
Deshalb bin ich auch bei der Verwirklichung meiner Träume auf den ostdeutschen Schäferhund gestoßen, der mir dem ursprünglichen Schäferhund in Aussehen und Wesen am nächsten kommt.
Meine schwarz- gelben Mädels stammen ja aus übelsten haltungen im Elsass udn haben absolut kein Interesse am Hundesport. Vida meine spanische streunerin war ein genialer Typ des Schäferhundes, der Dir Dietmar zu Beobachtungszwecken mit Sicherheit viel Freude gemacht hätte. Sie war ein besonderes Tier, eines wie ich in dieser natürlichen Form NIE mehr gefunden habe.
Vida war einmalig lieb und treu, innerhalb der Familie, sie hätte für mich und die Familie alles gegeben. Nur Hundesport, dazu hatte auch sie nur wenig Lust. Sie machte mit mir Unterordnung nur in dem Rahmen solange sie auch Spass daran hatte, beim SD wäre das genauso gelaufen, nur den hab ich wegen ihrer angeblich schweren HD nicht mit ihr gemacht. In Vida lebte der Streuner. Sie schlief als sie zu uns kam nie lange richtig tief und fest, meist nur sitzend, immer mit einem Auge auf hab acht Stellung. Draußen konnte sie im Gras sitzen mit geschlossenen Augen, aber sie war immer stets einsatzbereit durchzustarten wenn sie etwas hörte.
Mit ihr konnte ich Tag und Nacht überall hin gehen, ich brauchte keine Angst zu haben. Vida war mir sehr wohl gefällig und auch untergeordnet, aber sie setzte sich anderen Hunden mit ihren eigenen Regeln durch, so wurde sie sofort bei uns die rudelchefin im Schlosshexenrudel. Sie ging IMMER voran und regelte etwaige Unklarheiten mit anderen Hunden mit Blicken und Gebärden, aber immer ohne andere anzugreifen.
Erst als sie schon alt war, und sie die Junghündin meiner Tochter verwarnen wollte als die mir nicht gehorchen wollte, packte diese zu, drehte meine Vida aufs Kreuz und stand über ihr. Vida hat sich das natürlich nicht gefallen lassen, sie hätte bis zum Tod gekämpft ihre Chefinnen Rolle zu verteidigen. Ich bin dann dazwischen gegangen als ich merkte dass ihre Kräfte dies alleine nicht mehr schafften.
Nach Vidas Tod habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als wieder solch eine Hündin zu bekommen. Mir war klar, dass das ein sehr schwieriges Unterfangen war. Gelb-schwarze HZ Hündinnen waren mir zu überzüchtet, sie sind knochenmässig kaputt gezüchtet, eine Leistungshündin mit schwer kontrollierbarem Trieb wollte ich nicht ahben, wollte dies weder meinen alten Mädels antun, noch mir. Ich hab eine kleine Tochter die schulfreundinnen mit nach hause bringt und ich möchte nicht deswegen zuerst meine gefährlichen Hunde wegsperren müssen. Ich wollte einen Hund der mit mir zwar Hundesport macht, der aber für mich kontrollierbar und vor allem sozialisierbar ist. So kam ich zum ostblütigen Schäferhund. Ich hatte einen Vereinskollegen der einen Rüden aus so einer Zucht hatte. "Evan von den grauen von Monstab" er war ein toller Hund. Nur im Hundesport brachte er nicht das was sein Herrchen und vor allem sein Züchter von ihm erwartetetn. Ich dagegen fand den Charakter des Hundes genial. Er fand den Arm im SD nicht besonders prickelnd, aber sein Herrchen hätte er auch ohne Schutzhund bis aufs Blut verteidigt.
Ich habe nach einigem Suchen meine Hexe gefunden bei einer Züchterin in Gera. Nie hätte ich gedacht, dass ein hund meiner verstorbenen Hündin so ähnlich sein kann. Manchmal spinne ich ein wenig und bilde mir ein Vida hat da ihre Pfoten im Spiel gehabt......................
Hexe ist artig und sehr folgsam, läuft nie weiter als 3m von mir weg, dreht sich ohne Aufforderung immer wieder um ob wir denn alle auch nachkommen. Sie "hütet" buchstäblich ihr Rudel, genau wie Vida das gemacht hat.
Leider hat sie auch die gleiche Unart wie Vida, jetzt kommts! Sie jagt wie blöd. Sie jagt die Vögel quer über die Felder, sie jagt Eichhörnchen, Hasen, rehe, einfach alles was tierisch ist. Radfahrer, Jogger und fremde Menschen interessieren sie zum Glück nicht.
Ich hab jetzt keinen Vergleich zu einem altdeutschen Hütehund, aber ich habe den Vergleich von Leistung, Hochzucht und Ostblut und ich denke da kommen die ostblütigen den Hütehunden doch ganz schön nahe.
Ach ja, Hundesport macht der Hexe zwar Spass, aber niemals so wie unserer Leistungshündin. Hexe könnte ich genauso mit Agility oder Turnierhundesport auslasten, vielleicht würde sie auch schafe hüten, das kann ich leider nicht beurteilen, da sie mit Schafen noch nie Kontakt hatte. Wobei ich mir vorstelle, dass sie in das Schafsrudel springen würde und die Schäfchen durch die Gegend jagen würde, nicht böse, auch nicht beissen, aber hinterher rennen auf jeden Fall.
So lieber Dietmar, ich bin nicht so gut im in Worte fassen, ich finds aber dennoch interessant das alles hier zu erörtern und zu hinterfragen. Das macht es mir auch einfacher mich für eine Füchsin zu entscheiden, denn alleine das Aussehen darf ja nicht entscheidend sein. Der Traumhund sollte schließlich auch vom Charakter her zu einem passen. Mein Hund muss nicht der absolute Hundesportler im Schutzhundebereich sein. Er muss mit mir Spass haben an den täglichen Spaziergängen, ich möchte gerne auf den Hundeplatz gehen wo wir gemeinsam Spass haben, aber ich bin kein Punktefeilscher wo der Hund immer mehr und noch mehr Leistung bringen muss.
Wir betreiben den Hundesport als Hobby wo man gemeinsam Spass und Auslastung hat.
Ich würd mich freuen, wenn so eine Füchsin eines Tages mit mir und der Hexe zusammen ein tolles Team bilden würde mit Spiel und Spass, aber ohne Leistungsdruck udn Punktezwang.